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Reduzierend gebrannte Kanne, hergestellt im Freilichtmuseum "Castrum Turgelowe" in Torgelow. Durch das Brennen im Holzofen unter Luftabschluß entsteht die dunkle Farbe und teilweise sogar metallische Glanz der Keramik, wie sie auch für Keramik vom Ende des 13. Jahrhunderts typisch ist. In diesem Fall zeigte allerdings eine Stelle an der Öffnung, an der beim Transport ein winziger Splitter abgesprungen war, daß hier die Keramik nicht ganz durchreduziert wurde.

Kanne aus meinem eigenen Besitz

Diese Gefäße sind nicht das Vorbild für die oben abgebildete Kanne, haben aber ein wenig Ähnlichkeit:

Ein Gefäß mit vergleichbarer Form (aber unklarer Größe) wird als typisch für Periode 8 der Keramik aus Brühl-Pingsdorf angegeben; diese Periode erstreckte sich von Anfang bis Mitte des 13. Jahrhunderts. Zu diesem Zeitpunkt ist in Pingsdorf die Tradition der rotbemalten Irdenwaren schon erloschen, Krüge werden vorwiegend in braunem Faststeinzeug angefertigt. Krug, 14./15. Jahrhundert, Höhe 18,5 cm, entstanden möglicherweise in Speicher.
Hellbraunes Steinzeug mit brauner Sinterengobe. Gefunden in Trier, Palastplatz/Mustorstraße.
Becher, 14./15. Jahrhundert, Höhe 19,5 cm, entstanden möglicherweise in Speicher.
Hellbraunes Steinzeug mit brauner Sinterengobe. Gefunden in Trier, Mustorstraße.
Pingsdorfer Keramik, Zeichnung
Schwarzweiß-Foto des Kruges
Schwarzweiß-Foto des Bechers
Abbildung und Angaben aus:
Markus Sanke:
Die mittelalterliche Keramikproduktion in Brühl-Pingsdorf. Technologie - Typologie - Chronologie.
Mainz 2002 (Rheinische Ausgrabungen 50), S. 182-183 und 192.
Beide Abbildungen und Angaben aus dem Buch
Peter Seewaldt:
Rheinisches Steinzeug. Bestandskatalog des Rheinischen Landesmuseums Trier.
Trier 1990, S. 29 und 30.

© Oktober 2005 Karen Thöle